Anker (Anchoring)

Definition

Ein Anker im Neuro-Linguistischen Programmieren (NLP) ist eine bewusste oder unbewusste Verknüpfung eines Reizes mit einer spezifischen Reaktion, Emotion oder einem Zustand. Diese Technik basiert auf der klassischen Konditionierung und ermöglicht es, gewünschte Gefühlszustände gezielt hervorzurufen. Ein Anker kann durch äußere Reize wie Berührungen, Klänge oder Bilder gesetzt werden, aber auch durch innere Vorstellungen wie Gedanken oder Erinnerungen.

Das Prinzip des Ankerns wird oft zusammengefasst als: „Neurons that fire together wire together.“ Das bedeutet, dass durch wiederholte gleichzeitige Aktivierung von Reiz und Reaktion eine starke neuronale Verbindung entsteht, die später durch den gleichen Reiz wieder aktiviert werden kann.

Anwendung

Ankern wird in verschiedenen Kontexten eingesetzt, um Ressourcen zu aktivieren oder unerwünschte Zustände zu verändern:

1. Positive Zustände abrufen: Ein NLP-Coach kann einem Klienten helfen, ein Gefühl von Selbstbewusstsein mit einer bestimmten Geste (z. B. das Zusammenpressen der Finger) zu verknüpfen. In stressigen Situationen kann diese Geste dann den gewünschten Zustand auslösen.

2. Negative Zustände auflösen: Beim „Anker verschmelzen“ wird ein unangenehmer Zustand mit einem positiven Zustand verknüpft, sodass der negative Zustand an Intensität verliert.

3. Ressourcen bündeln: Beim „Anker stapeln“ werden mehrere positive Erinnerungen miteinander kombiniert, um eine besonders kraftvolle Ressource zu schaffen.

Verwandte Begriffe

• Reiz-Reaktions-Konditionierung: Die Grundlage des Ankerns, basierend auf der klassischen Konditionierung.

• Anker stapeln: Kombination mehrerer positiver Erinnerungen zu einem starken Anker.

• Anker verschmelzen: Verknüpfung eines negativen Reizes mit einer positiven Reaktion zur Auflösung des negativen Zustands.

Beispiel

Ein Beispiel für das Setzen eines Ankers ist das Berühren der Schulter während eines intensiven Glücksgefühls. Wenn diese Berührung mehrmals in ähnlichen Situationen wiederholt wird, kann sie später genutzt werden, um das Gefühl von Glück gezielt hervorzurufen.

Ein weiteres Beispiel ist der Geruch von Lebkuchen, der automatisch Weihnachtsgefühle hervorruft – ein typischer unbewusster Anker.

Fazit

Die Technik des Ankerns ist ein zentrales Werkzeug im NLP und ermöglicht es, emotionale Zustände gezielt zu steuern. Sie findet Anwendung in Coaching, Therapie und persönlicher Entwicklung und bietet eine effektive Methode zur Verbesserung des Wohlbefindens und zur Erreichung von Zielen.